Rekorderfolg bei der Lachsproduktion im Wildlachszentrum Rhein-Sieg
Einen Rekorderfolg bei der Erbrütung und Aufzucht der Junglachse verzeichnet das Wildlachszentrum Rhein-Sieg (WLZ) für die Brutsaison 2017/2018:
Insgesamt wurden von Wildlachsen rund 225.000 Augenpunkteier und von Genbanklachsen aus Dänemark und Albaum rund 280.000 Augenpunkteier also rund 505.000 Eier aufgelegt.
An Albaum und den Partner im Wanderfischprogramm an der Sieg, dem Bundesland Rheinland-Pfalz, wurden von den Wildlachseiern rund 82.500 Stück zur weiteren Erbrütung abgetreten.
Die restlichen Eier wurden im WLZ erbrütet, die Junglachse angefüttert und Sömmerlinge mit einem Stückgewicht von bis zu 3 g in 2018 in Habitate des Siegsystems besetzt. Das war die größte bisher aufgelegte Eimenge und mit rund 402.500 Junglachsen die größte im Wildlachszentrum produzierte Besatzmenge seit Inbetriebnahme des Zentrums im Jahr 2013.
Dabei waren die Verluste vom Augenpunktei bis zum Besatzfisch in dieser Saison extrem gering: Die Auszählung ergab einen Gesamtverlust von nur 4,8 % vom Augenpunktei bis zum Sömmerling. Zwar waren die Quoten im WLZ bisher immer sehr niedrig, doch dieses Ergebnis ist kaum noch zu toppen.
Die ständige Suche nach weiterer Optimierung der Aufzucht und Abläufe trägt ihre Früchte: So werden im Zentrum stets hohe Hygienestandards eingehalten und das Futterregime und die Anströmung in den Becken wurde optimal angepasst.
Dadurch stimmten nicht nur die Zahl und die Verlustrate. Auch die Qualität der Fische war ausgezeichnet. Kiemendeckelverkürzungen und Flossendegenerationen - typische Erscheinungen der Fischaufzucht - traten kaum auf, die Fische hatten einen ausgezeichneten Konditionsfaktor waren agil und vital.
In der zweiten Jahreshälfte werden mit standardisierten Elektrobefischungen überprüft, wie die ausgesetzten Lachse mit dem heißen Sommer zu Recht gekommen sind. Beim Besatz zeigten sie jedenfalls ein optimales Verhalten.
Mit nunmehr rund 1,5 Millionen Junglachsen seit 2013 zählt das WLZ zu den größten Lachsproduzenten am gesamten Rhein. Die gewonnene Eimenge von Wildlachsen ist die größte von in Deutschland zurückgekehrten Laichfischen. Zwar können die Saisons sehr unterschiedlich ausfallen, doch es ist natürlich zu hoffen, dass auch weiterhin ein ähnlich hohes Niveau bei der Arbeit gehalten werden kann.
Dabei wird im WLZ nicht nur produziert, sondern auch geforscht: In der abgelaufenen Saison hat das renommierte Bonner Forschungsinstitut Caesar Spermaproben von erwachsenen und frühreifen Wildlachsen untersucht und dabei erstaunliche Erkenntnisse gewonnen. Diese hatten dann auch unmittelbaren Einfluss auf die Abstreifpraxis, was sich positiv auf die Befruchtungsrate auswirkte.
Dabei hatten auch wieder einmal der dänischer Lachsexperte Gerd Holdensgaard vom Danmarks Center for Vildlaks sowie der Fischzuchtmeister Gerd Stolf vom Landesumweltamt (LANUV) in Albaum als ständige Berater einen maßgeblichen Einfluss. So können Wissenschaft und Praxis erfolgreich ineinandergreifen.
Allen Beteiligten und Helfern in dem Projekt danken wir an dieser Stelle für Ihr außergewöhnliches Engagement!
Pressemitteilung Stiftung Wasserlauf / Rheinischer Fischereiverband von 1880