Die Bachforelle

  • Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
  • Familie: Lachsfische (Salmonidae)
  • Gattung: Salmo
  • Art: Forelle (Salmo trutta)
  • Unterart: Bachforelle
  • Wissenschaftlicher Name: Salmo trutta fario (Linnaeus, 1758)

Die Bachforelle ist die Leitart der nach ihr benannten Forellenregion. Dementsprechend besiedelt sie bevorzugt die schnell und turbulent fließenden, sauerstoffreichen Oberläufe der Fließgewässer bzw. Fließgewässerabschnitte, die der Forellen- bzw. der Äschenregion zuzuordnen sind.

In Gewässern beider Fischregionen findet die Bachforelle gute Lebensbedingungen, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • das Wasser ist ganzjährig kühl und sauerstoffreich
  • Unterstände, aus denen heraus die Tiere jagen und sich vor Fressfeinden verbergen können, sind vorhandenn
  • rasch überströmte Flachwasserbereiche mit sauberem kiesigem Grund sind vorhanden, damit sich die Bachforellen fortpflanzen können
  • strömungsberuhigte Abschnitte, auch solche, in denen Wasserpflanzen vorhanden sind, in denen Jungfische heranwachsen können, sind ausgeprägt

Die wichtigsten Merkmale der Bachforelle:

Der Körper ist lang gestreckt und torpedoförmig, die Rückenfärbung der Bachforelle ist je nach Gewässer und Untergrund olivgrün bis bräunlich-grün, die Körperflanken sind silbrig-grün bis golden, die Bauchseite schmutzig weiß bis gelblich.

Die Körperflanken der Bachforelle sind oben mit schwarzen, darunter mit roten Punkten, meist weiß oder blau umrandet, bedeckt. Wie alle Salmoniden hat auch die Bachforelle eine Fettflosse ohne Flossenstrahlen. Die Fettflosse ist meist mit roten oder auch schwarzen Flecken bedeckt. Juvenile (junge) Exemplare zeigen 11-13 ovale, große Flecken. Auch die ansonsten farblose Rückenflosse ist mit kleinen, dunklen Punkten bedeckt. Die anderen Flossen der Bachforelle sind meist dunkel, manchmal teilweise transparent oder orange-gelb gefärbt. Bei jungen Bachforellen ist die Schwanzflosse gegabelt, mit zunehmendem Alter vergradet die Hinterkante der Schwanzflosse. Das Maul der Bachforelle ist tief gespalten, das Maul bezahnt, der Oberkiefer der Bachforelle reicht bis hinter die Augen.

Größe und Gewicht

Die Bachforelle kann über 110 cm lang werden, die durchschnittliche Länge beträgt ungefähr 20-35 cm. Sie kann ein Gewicht von mehr als 18 kg erreichen. Das durchschnittliche Gewicht der Bachforelle beträgt ca. 200-500 gr. Die Wachstumsgrößen der Bachforelle ist sehr stark gewässerabhängig und wird vom jährlichen Temperaturverlauf und dem Nahrungsaufkommen bestimmt. In manchen Mittelgebirgsbächen werden Bachforellen schon mit 12 - 13 cm geschlechtsreif und erreichen kaum mehr als 25 cm Länge. In anderen Gewässern, meist Niederungsbächen, werden Bachforellen hingegen bis zu 80 cm lang und über 5 kg schwer.

Lebensweise

Bachforellen sind Revierbildner. Sie stehen häufig unter ins Wasser ragenden Baumwurzeln, in Kolken oder in unterspülten Uferbereichen. Aus der Deckung heraus verteidigen sie ihre Reviere oder jagen Beute.

Die Nahrung der Bachforelle besteht zum überwiegenden Teil aus Insekten. Neben den im Wasser lebenden Insektenlarven wird auch Anflug von der Oberfläche genommen. Größere Bachforellen jagen auch kleinere Fische, wie z. B. Elritzen.

Vermehrung

Die Laichzeit der Bachforelle erstreckt sich, je nach Gewässer und Stamm von Oktober bis Januar. In dieser Zeit ziehen die Bachforellen zum laichen fluss- bzw. bachaufwärts bis in die kleinen flachen Nebengewässer mit schnell fließenden Wasser. Die weiblichen Bachforellen schlagen Laichgruben mit einem Durchmesser von ca. 50 cm in den Kies, in die sie dann zwischen 1000 und 1500 erbsengroße, gelblich bis orangenfarbene Eier legen.

Die Paarung beginnt, indem der die männliche Bachforelle mit der Schwanzflosse gegen die Seite des Weibchens schlägt. Dies löst einen Berührungsreiz aus, der zur Ablage der Eier führt. Die Eier fallen dann in die (vom Weibchen) vorher mit dem Schwanz ausgegrabene flache Laichgrube. Die die männlichen Bachforellen besamen diese sofort und bedecken die Eier durch Schläge mit der Schwanzflosse wieder mit Kies. Nach 2,5-4 Monaten schlüpfen die jungen Bachforellen. Anfangs ernähren sich diese aus dem Dottersack und verbringen die ersten ca. 3 - 4 Wochen in ufernahen Bereichen mit geringer Strömung.

Bachforelle und Meerforelle

Einige Bachforellen entwickeln sich dann zur Wanderform, der Meerforelle, die anderen bleiben im Fluss-System. Niemand weiß bis heute genau, unter welchen Bedingungen sich Meerforellen aus einem Bachforellenbestand entwickeln. Vieles spricht dafür, dass in besonders dichten Bachforellenbeständen der Anteil der Meerforellen überproportional steigt.

Ökologie

In NRW zählt die Bachforelle zu den gefährdeten Fischarten. Die Ursachen liegen neben der Versauerung von Gewässern zum einen in der Gewässerverschmutzung. Zum anderen stellen viele Gewässer wegen ihres noch teilweise naturfernen Ausbaus keinen dauerhaften Lebensraum für Bachforellen dar.