Rückblick auf die Saison 2017 am Forellenbach
Wie jedes Jahr bleibt zwischen den Feiertagen am Jahresende etwas Zeit, um ein wenig auf die vergangene Bachforellen-Saison 2017 zurückzublicken.
Nachdem ich in 2016 - bedingt durch meine neue Rolle als stolzer und überglücklicher Papa - angeltechnisch nahezu ausgesetzt hatte, konnte ich in diesem Jahr dann doch den ein oder anderen Angelausflug an meine Forellenbäche unternehmen. Zwar erscheinen im Vergleich zu den jährlich ca. 100 Angeltagen in den Jahren bis 2015 die „nur“ ca. 100 Angelstunden in 2017 weiterhin sehr wenig. Aber andersherum betrachtet habe ich meine Angelzeit in 2017 gegenüber 2016 um satte 500% gesteigert. Das ist doch mal was!
Und noch nicht genug der Statistik, wie ich gelesen habe, war das Jahr 2017 das drittwärmst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dennoch war das Frühjahr geprägt von reichlich Regen und so begann die diesjährige Bachforellen-Saison für mich auch mit einem Angelausflug bei Hochwasser. Aber trotz der braunen Brühe konnte ich die neue Bachforellen-Saison mit einer schönen kräftigen Bachforelle entschneidern. Die folgenden Monaten waren an meinen Forellenbächen pegeltechnisch von einem kräftigen auf und ab geprägt. Und mir scheint es rückblickend so, als wäre ich fast immer dann am Forellenbach gewesen, wenn der Pegel auf seinem niedrigsten Stand angekommen war.
Apropos Pegel… das LANUV hat Mitte des Jahres an meinem großen Forellenbach einen Pegel zur Hochwasserüberwachung installiert, sodass ich nun online den Wasserstand in meinem Forellenbach checken kann. So kann ich mich nun vor einem Angelausflug über den aktuellen Wasserstand in meinem Forellenbach informieren und erspare mir enttäuschende Anreisen bei plötzlichen Hochwässern nach Sommergewittern. Und auch für die jährliche Besatzplanung ist so ein online verfügbarer Pegel ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel zum Abpassen des besten Besatzzeitraumes.
Im weiteren Verlauf der Bachforellen-Saison 2017 hatte ich bei meinen Angelausflügen fast immer bestes sonniges Wetter. Aber die Phase der abnehmenden Pegel an den Tagen nach kleineren Hochwässern, die immer die beste Angelei am Forellenbach bringen, habe ich leider immer verpasst. Aber so ist das als Familienvater, man muss so angeln gehen, wie es der Wochenplan der Familie ermöglicht. Dennoch kann ich mich über Anzahl und Qualität meiner Bachforellen Fänge nicht beklagen. Ich konnte eigentlich immer zweistellige Fangzahlen verzeichnen und es waren auch immer viele wilde Bachforellen meines selbstreproduzierenden Bachforellen Stamms dabei. Und ich konnte auch bei jeder Tour einige bessere Bachforellen zwischen 30 cm und 40 cm überlisten.
Eine richtig kapitale Bachforelle konnte ich in diesem Jahr zwar leider nicht fangen. Aber es gab ein paar dieser magischen Momente, in denen ein wilder Fehlbiss, das Aufblitzen einer besonders breiten Flanke, oder ein riesiger Schädel knapp hinter dem Wobbler das Blut zum Kochen und den Puls zum Rasen brachte. Aber es soll nicht immer sein und so steht man dann mit zitternden Knien am Bachufer und denkt sich… „SCH…ADE! Das wäre Ihr Preis gewesen!“
Das in den letzten Jahren überaus erfolgreiche Fliegenfischen am Forellenbach habe ich in dieser Saison sträflichst vernachlässigt. Ich bin dann halt doch tief in mir drin immer noch mehr Spinnfischer als Fliegenfischer und letzten Endes kann man mit der Spinnrute einfach besser Strecke machen als mit der Fliegenrute, die einen die Gumpen eher gemütlich ausfischen lässt. Ob ich mit der Fliege erfolgreicher gewesen wäre als mit Wobbler und Spinner? Das wird wohl das Geheimnis meiner rotgetupften Freunde im Forellenbach bleiben. Aber der Jahreswechsel ist ja immer die Zeit der guten Vorsätze und so steht das Fliegenfischen am Forellenbach für die Bachforellen-Saison 2018 wieder fest auf dem Programm.
Auch von meinen Jahreskarteninhabern konnte ich im Laufe des Jahres überwiegend positive Rückmeldungen entgegennehmen und mir wurde des Öfteren von richtig guten Fangtagen berichtet. Wobei ich hier nicht sagen könnte, ob die Spinnfischer oder die Fliegenfischer unter meinen Jahreskarteninhabern besser gefangen haben. Bei beiden „Spezies“ waren zweistellige Fangzahlen eher die Regel als die Ausnahme und bei den mir übermittelten Fotos waren wirklich schöne Bachforellen bis an die 50 cm Marke dabei.
Aber auch der Fang vieler kleiner und mittlerer Bachforellen wurde vermeldet, sodass sich auch in diesem Jahr der Eindruck einer gesunden Alterspyramide in meinem Forellenbach bestätigt. Die Strategie der nachhaltigen Bestandsunterstützung durch Besatz mit Bachforellen Brütlingen in den kleinen Nebenbächen und der Schutz von großen Laichfischen durch das eingeführte Entnahmefenster in Kombination mit nur dezenter Entnahme zahlt sich also mittelfristig wirklich aus. Wie war noch gleich dieses Zitat aus der Actionserie „A-Team“ aus meiner Jugendzeit… „ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“
Das führt mich gedanklich zum Thema Hege… Auch in diesem Jahr habe ich in Zusammenarbeit mit der Sieg-Fischerei-Genossenschaft wieder im späten Frühjahr den Besatz mit Bachforellen Brütlingen durchgeführt. Neben dem Besatz in dem größten meiner Nebenbäche, den ich extra nur für diesen Zweck mit angepachtet habe, haben wir auch einen Teil der Bachforellen Brütlinge in geeigneten Kleinfischhabitaten des Hauptbaches ausgesetzt.
Weiterhin haben wir in diesem Jahr versucht, den überdurchschnittlich guten Bestand an Döbeln zu Gunsten der Bachforellen etwas zu reduzieren. Wir konnten hier beim gezielten Döbelangeln zum Teil ordentliche Stückzahlen aller Größen fangen und entnehmen. Wobei sich an einigen Tagen im späten Frühjahr mein „Döbel Spezialist“ bei mir beschwerte, dass er sich an manchen „döbelverdächtigen“ Stellen quasi durch Bachforellen „durchangeln“ musste, um bei den Döbeln zum Zug zu kommen. So ist es manchmal und für mich eine eher gute Nachricht, denn so soll es ja in einem Forellenbach auch sein.
Abschließend möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass wir wieder das Wanderfischprogramm NRW der Stiftung Wasserlauf und des LANUV durch Besatz mit Lachs Brütlingen im Frühsommer unterstützt haben. Hoffen wir, dass die kleinen Lachse ungestört im Bach heranwachsen und eines Tages nach Abwanderung als Smolt, Aufenthalt und Heranwachsen im Meer und langer Wanderung zurück, wohlbehalten den Weg in den Heimatbach finden, um hier für natürlichen Lachs-Nachwuchs zu sorgen.
Nun schließe ich meinen Jahresbericht über die Bachforellen-Saison 2017. Ich hoffe Ihr hattet ebenso schöne und fischreiche Stunden am Forellenbach und Forellenfluss. Für die kommende Bachforellen-Saison 2018 wünsche ich Euch schon heute viel Petri Heil und immer eine schöne Bachforelle am Band.
Tight Lines
Euer Andi