Sommerhochwasser – trotzdem Spinnfischen am kleinen Forellenbach
An meinem kleinen, weiter oben gelegenen Forellenbach sah es hingegen besser aus. Auch hier war der Wasserstand deutlich erhöht, aber dafür war das Wasser nur noch leicht eingetrübt. Scheinbar war die „trübe Brühe“ inzwischen in den Hauptbach abgeflossen.
Genau solche Bedingungen sind hier oben an dem winzigen Bächlein aber perfekt, um eine der wunderschönen wilden Bachforellen zu überlisten. Denn bei normalem Wasserstand ist das Wasser glockenklar und die seit Jahrzehnten sich selbst überlassenen wilden Bachforellen sind derartig scheu, dass man sie selbst bei vorsichtigstem Anpirschen kaum überlisten kann und man sie meist erst gar nicht zu Gesicht oder gar an den Haken bekommt.
Für die letzten Stunden fuhren wir dann also noch einige Kilometer an den Oberlauf meines kleinen Forellenbaches. Hier oben ist echtes Indianer-Pirsch-Angeln angesagt, um erfolgreich zu sein. An den wenigen beangelbaren kleinen Gumpen in diesem Wildbach, der sich dort durch einen wilden Auwald talwärts schlängelt, konnten wir dann mit kleinsten unscheinbaren Miniwobblern auch einige wilde Bachforellen überlisten. Alles keine Riesen, aber dafür wunderschön gezeichnete makellose Wildfische.
Zum Abschluss erreichten wir eine alte Steinbrücke im Wald, die bei den wenigen Besuchen in den vergangenen Jahren, immer mal für eine bessere Bachforelle gut war. Der erste Wurf brachte mir einen Fehlbiss, aber beim 2 Wurf unter die Brücke kam ein schöner Biss und der Anhieb saß. Die wilde Bachforelle am anderen Ende verkaufte sich sehr gut, musste aber trotzdem irgendwann aufgeben.
Mit geschätzten 30cm war sie sicherlich nicht die Größe ihrer Art, aber für diesen kleinen Wildbach ist eine solche Bachforelle schon als kapital zu bezeichnen. Und so hakte ich sie schonend ab und nach einem kurzen Foto durfte sie wieder unter ihre Brücke schwimmen und wird hoffentlich im Herbst/Winter zur Erhaltung dieses wunderschönen autochthonen Wildforellenbestandes beitragen.
Nach rund 10 Stunden Bachangelei in den Beinen reichte es nun aber auch und so beschlossen wir hochzufrieden diesen Angeltag, von dem wir wegen des Hochwasser wenig erwartet hatten und der uns dann nach hinten heraus doch sehr positiv überrascht hat.