Mein großer Forellenbach

Der größere der von mir gepachteten Forellenbäche entspringt auf rund 300 m ü. NN als kleines Wiesenrinnsal.

Er ist ein grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach und kann fischereilich der oberen Forellenregion, in den unteren Streckenteilen auch der unteren Forellenregion zugeordnet werden und mündet am Ende der rund 10 Km langen Pachtstrecke auf rund 100 m ü. NN in die Sieg.

Der Quellbereich und das oberste Teilstück gehören nicht zur Pachtstrecke, sind aber ohnehin nicht befischbar und dienen den Bachforellen so als Rückzugs- und Laichgebiet. Auf dem Weg talab durchfließt der Bach einige Wiesenstücke und größere Waldbereiche mit bewirtschaftetem Fichten- und Buchenwald sowie Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwäldern. Auf dem Weg von der Quelle zur Mündung fließen einige Rinnsale und vier unterschiedlich große Nebenbäche aus Seitentälern zu. Auch sie dienen den Bachforellen als Rückzugs- und Laichgebiet für die natürliche Vermehrung und die beiden größeren Nebenbäche werden von mir auch für den zusätzlichen Brütlingsbesatz genutzt.

In einigen Streckenabschnitten ist der Einfluss der Zivilisation - wie nahezu überall an unseren heimischen Fließgewässern - durch ufernahe Wohnbebauung, Straßenquerungen, sowie Begradigungen und einfassende Bruchsteinpackungen als „Hochwasserschutz“ nicht zu übersehen. Aber in weiten Teilstrecken durchfließt der Bach noch völlig naturbelassen mäandernd die umgebenden Auwälder und extensiv bewirtschafteten Wiesenstücke. In diesen Bereichen kann sich bei Hochwasser der Bach noch ungehindert ausbreiten, hier zeigt die Natur uns Menschen eindrucksvoll, wie richtiger und nachhaltiger Hochwasserschutz funktioniert.

Flachere und schnell fließende Bereiche mit kiesigem Grund, durchsetzt mit großen Steinen und Gumpen, wechseln sich im Streckenverlauf mit längeren ruhiger fließenden Gumpenstrecken ab. In den weit mäandernden Gumpenstrecken bieten tief unterspülte Ufer und Baumwurzeln, große Steine und Pools mit Totholz im Wasser vielfältige Unterstände.  Neben den in allen Altersklassen vertretenen Bachforellen als Leitfisch kommen auch Döbel, Haseln, Aale, Groppen, Elritzen, Gründlinge sowie vielfältige Makrozoobenthos vor.